Rechenschaftsbericht des scheidenden Vorsitzenden

Liebe Freunde,

es ist soweit, der letzte Tag und die letzte Mitgliederversammlung mit mir als Vorsitzenden.  Ich will keine lange Abschiedsrede halten, weil ich ja keinen richtigen Abschied vor habe. Ich möchte den neue Vorstand  unterstützen und in meiner neuen Aufgabe Akzente setzen, so ich gewählt werde.

Als ich vor 9 Jahren von Uwe, Ralf und Torsten dazu überredet wurde, das Amt des Vorstandsvorsitzenden zu übernehmen, konnte ich mir zunächst nicht vorstellen, dass ich dies bewältigen oder gar dem Übervater der Freundeskreise  - Conny Böllert - das Wasser reichen könnte.

Ich fragte mich, ob man an einem Amt wachsen könnte?

Wie Ihr seht, bin ich immer noch 1,70 m groß, also nicht gewachsen. Eigentlich auch nur geringfügig  in die falsche Richtung, wenn ihr die Bilder von damals betrachtet.

Aber rückblickend waren es schon Herausforderungen, in sehr kurzer Zeit nach meiner Wahl bei Conny’s Feier zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes -  aber leider auch bei seiner Beerdigung die Rede halten zu dürfen.

Mit der Hilfe einiger Gruppenleiter und Vorstandsmitglieder habe ich doch intern einige Veränderungen erreichen können.

Der Umgang und die Wertschätzung der Gruppenleiter unter einander wurden von allen Leitern unserer Supervision besonders hervorgehoben. Wie stark  sich der Umgang seit 2003 verändert hat, kann nur jemand abschätzen, der die Querelen und Eifersüchteleien unter den Gruppen und Gruppenleitern vorher miterlebt hat.  Es hat mich schon ein wenig mit Stolz erfüllt, als Uwe in seiner Abschiedsrede sagte, dass die Zeit im Vorstand unter meiner Leitung  harmonischer verlaufen sei.  

Wir haben auch in der Außenwirkung einiges erreicht, das heute gar nicht mehr in Frage gestellt wird. Wer erinnert sich heute noch daran, dass das Diakonische Werk Baden beim Führungswechsel im Referat Sucht keinerlei Ambitionen hatte, die Gruppenleiterausbildung fort zu führen?

Und leider muß ich auch aus gegebenem Anlass unsere Beziehung zum Diakonischen Werk Karlsruhe ansprechen. Obwohl ich denke, dass es sich mittlerweile herumgesprochen hat, muss ich es in der Mitgliederversammlung offiziell verkünden, dass das DW Karlsruhe uns den Kooperationsvertrag gekündigt hat. Es wurde uns, mehr durch Zufall,  unmittelbar vor einem geplanten Treffen mit Pfarrer Stoll bekannt. Albert hatte genau 10 Minuten Zeit sich darauf einzustellen, ich immerhin eine ½ Stunde. Die folgende Verhandlung ergab, dass wir für das vergangene Jahr und für 2012 jeweils die Hälfte des veranschlagten Zuschusses plus die Kosten für die Reinigungskraft bekommen.

Es wurden weitere Treffen vereinbart. Zunächst sollte eine Vorstellung der Freundeskreisarbeit erfolgen, dann weitere Verhandlungen über die weitere Zusammenarbeit. Die von uns angebotenen Termine an das Sekretariat Herrn Stolls wurden abgelehnt. Neue Termine wird nunmehr der neue Vorstand  vereinbaren müssen. [...]

Bei den Verhandlungen mit Pfarrer Stoll wurde erneut auf eine mögliche, Zusammenlegung der Beratungsstelle, des Büros des Landesverbandes und dem Freundeskreis Karlsruhe angespielt, der für alle Beteiligte Einspareffekte bringen soll. Konkret wurde hierfür ein Haus in der Weststadt benannt.

Wir leben nunmehr schon einige Jahre mit der Unsicherheit der Bezuschussung und der Unterbringung. In der letzten Supervision wurde von Claudia / Bretten angesprochen, dass hier doch endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten. Ich bin auch dafür, aber leider hängen diese Dinge nicht von uns ab. An unserem bisherigen Domizil gibt es schon einiges zu beanstanden. Wegen der üblen Parksituation und des heruntergekommenen Allgemeinzustandes des Hauses laufen wir Gefahr, dass Hilfesuchende gar nicht erst zu uns vordringen. Es könnte einer der Gründe sein, warum in den letzten Jahren unser Mitgliederstand kontinuierlich abgenommen hat. Wir sollten jedoch versuchen, dieses Thema, zumindest für uns, in diesem Jahr zu klären.

Zur abgelaufenen Legislaturperiode muss ich Euch sagen, dass ich Ende letzten Jahres eine nicht unerhebliche Zeit am Rand meines Leistungsvermögens war, möglicherweise bin ich auch schon darüber hinausgegangen. Man wird halt auch nicht jünger.  

Das letzte Jahr war auch von der Belastung her das schlimmste in den 10 oder 11 Jahren meiner Vorstandstätigkeit.

Es mussten zwei Vorstandsmitglieder ersetzt werden. Der Stellvertretende Vorsitzende Gunther konnte bereits Anfang des Jahres aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht mehr ausfüllen, ohne dass dies von vornherein absehbar war und die Auswirkungen einzugrenzen waren. Wir danken Gunther, der sich natürlich in seinem Gesundheitszustand nicht mehr zur Wahl stellen kann für die geleistete Arbeit. Ich erinnere hier nur an die Renovierung des Gruppenraums 3.

In diesem Zusammenhang danke ich Torsten, der mich dann bei den Einkäufen unterstützte und schließlich diese alleine stemmte. Nicht nur das: Nachdem Simone, Dieter, Peter und ich in einer Gewaltaktion eimerweise abgelaufene Getränke entsorgt hatten, transportierte Torsten das Leergut im Alleingang ab und räumte den Keller und das Lager auf. Das war eine riesige Entlastung, die einen dicken Applaus verdient.

Die zweite Kassiererin, zuständig für die Barkasse, nahm ihr Amt aus persönlichen oder beruflichen Gründen seit Oktober nicht mehr war und trat am Anfang des Jahres offiziell zurück. Und wer hat den zweiten Tresorschlüssel und macht dann die Barkasse ?  

Trotz aller Widrigkeiten haben wir auch dieses schlimme Jahr herumgebracht. Wir haben uns finanziell mittlerweile so aufgestellt, wie ich es in der Mitgliederversammlung vor drei Jahren gewünscht hatte, nämlich so, dass wir aus eigener Kraft auch mit geringer werdenden Zuschüssen mindestens ein Jahr  überleben können, um einer negativen Entwicklung entgegenwirken zu können.  Für einen möglichen Umzug haben wir im letzten Jahr Mittel in Rücklage genommen, so dass wir diesen Aktionen getrost entgegen sehen können. Ich glaube wir sind auch weiterhin gut aufgestellt.

Lutz Stahl