Wo Tiger und Bär von der Ameise erfuhren, wie gewaltlose Kommunikation funktioniert.

Am Freitagabend trafen sich 15 Freundinnen und Freunde des Freundeskreises Karlsruhe und vom Blauen Kreuz Heidelberg zum Seminar des Freundeskreises Karlsruhe. Diesmal zum Thema GFK, das bedeutet Gewaltfreie Kommunikation.

Das dachte ich zumindest noch am Freitag. Am Samstag änderte sich die Situation sehr schnell. Plötzlich saßen Vertreter von 16 Tierarten im Kreis und wurden von nicht weniger als fünf Hunden misstrauisch beäugt. Zunächst übten sich alle diese Tiere im genauen beobachten. Die Giraffe entdeckte dabei ein schönes Blumengesteck. Wie sich schnell herausstellte, waren die Blumen farbig, aber nicht schön. Denn schön ist schon eine subjektive Wertung und keine Beobachtung, so die Ameise. Der Delfin sah "nur eine graue Wand". Die Ameise überzeugte den Delfin, dass er doch durchaus mehr sah. Der Tasmanische Teufel sah eine Metaplantafel mit bunten Bäppern. Letztere, also die Bäpper, wurden zu Moderationskarten umgedeutet. Natürlich wieder von der Ameise veranlasst. Danach deutete die bunte Tierschar, ob zwei auf dem Boden liegende Stifte nebeneinander oder hintereinander liegen. Oder vielleicht doch parallel. Hier sah das Chamäleon besser, als die weiter weg sitzende Schlange. Nun war jedem (Tier) klar, wie schwer es ist, genau zu beobachten und das Gesehene ohne Wertung zu beschreiben.

Im nächsten Schritt erarbeiteten wir, worüber wir uns aufregen. Unsere Gruppe aus Schlange, Bär, Pinguin, Papagei, Delfin, Uhu und Tasmanischer Teufel fand dabei viele, aber eher ziemlich menschliche Verhalten. Unser Uhu notierte alles fein säuberlich auf ein Flipchartblatt. Die andere Gruppe, bestehend aus Tiger, Chamäleon, Luchs, Igel, Giraffe, Känguru, Schlange und Tiger, war nicht weniger kreativ und fleißig. Nun hatten wir die Aufgabe, den notierten "Aufregern" unsere sich daraus ergebenden Bedürfnisse zuzuschreiben. Haha, natürlich hatte die Ameise wieder ihre kritischen Anmerkungen. Bedürfnisse erkennen ist also nicht viel einfacher als genau zu beobachten. Letzter Schritt war nun, aus dem bisher erarbeiteten und erlerntem Bitten zu formulieren. Die Ameise konfrontierte Luchs und Uhu und machte auf mögliche Fallstricke aufmerksam. Alle anderen waren beteiligt, nach möglichen "gewaltfreien" Lösungen zu suchen.

Am Sonntag leitete der Uhu noch eine Bewegungsübung und danach war noch genug Zeit für Auswertung und Aussprache.

Natürlich passierte noch viel mehr an diesem Wochenende. Das wiederzugeben überfordert den Tasmanischen Teufel eindeutig und ist für Nichtbeteiligte auch sicherlich schwer verständlich. Also sollte es jetzt genug sein.

Damit das alles friedlich ablaufen konnte, stellte das Haus der Kirche wieder regelmäßig und reichlich leckeres Futter zur Verfügung. Auch die zur Verfügung gestellten Ställe und Käfige für die Übernachtungen waren sehr zweckmäßig und großzügig.

Liebe Freunde, nichts verstanden? Dann seid beim nächsten Mal einfach dabei!

Herzlichen Dank an die schlaue Ameise und dem Vorbereitungsteam (Luchs, Schlange und Uhu).

Euer Tasmanischer Teufel