Der wilde Karlsruher Amazonas

oder paddeln in den Rheinauen

Am 5. und am 24. Juli lud Johannes zum Paddeln ein. Gleich 2-mal konnten wir den Altrheinarm bei den Rheinbrüdern, die uns die Boote zur Verfügung stellten, genießen. Gepaddelt wurde mit Canadiern und Kajaks. Durch Johannes' besonnene, charmante Art wurden selbst die blutigsten Anfänger auf wunderbare Art eingewiesen. Alle saßen schneller als gedacht, furchtlos und geborgen in einem Boot. Plötzlich waren wir in einer anderen Welt. Die Rheinauen - ein Hauch von Urwald, Lianen hängen in den Bäumen, dicke, große Misteln prangen in den Ästen, abgestorbene Bäume liegen im Wasser. Hier entsteht kurz der Eindruck, man ist nicht mehr in Baden-Württemberg, sondern am Amazonas. Libellen tanzen, Wasserläuferinsekten schwirren über die Wasseroberfläche. Die Unterwasserwelt öffnet sich, denn das Wasser ist klar. Inseln voll gelber Teichmummeln (Seerosen), aufgescheuchte Blesshühner und Haubentaucher. Grazile Graureiher und friedliche Schwäne mit ihren noch grauen Kindern begleiten unsere Fahrt. Beim Vorbeifahren sitzen vorwitzige, unscheue Kormorane auf den Ästen im Wasser, die wiederum umschlungen sind von langem Wasserpflanzenhaar. Nixen? Und – last but not least- eine große, schillernde Wasserschildkröte! WHOW! Was brauch ich mehr?!

Bin ganz im Glück. Das Paddeln macht großen Spaß, freu mich wie ein kleiner Indianer im Kreis von seinen Freunden, alles echte Kumpels. Johannes hat uns alle im Blick, er macht das ausgesprochen gut, er lässt uns „Leine“, spürt aber auch sofort, wenn mal was „klemmt“. Unsere Gemüter hellen auf, wir sind im Einklang mit der herrlichen Natur.

Das Ein- und Aussteigen, das Runter- und Rauftragen der Boote geschieht in Teamarbeit. Jeder hilft Jedem, gelebter Zusammenhalt.

Beim 2. mal gab es sogar die Möglichkeit danach einzukehren und einen schönen Abschluss am Tisch zu machen, der mit einem heftigen Regenguss und Donnergrummel endete. Beschwingt und mit müden Armen danken wir alle Johannes für den gelungenen Ausflug.

Claudia Olma