Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe Karlsruhe e.V.

Adlerstr. 31  -  76131 Karlsruhe  -  Tel.:  0721 34890

Vernissage zur Fotoausstellung „heimgeSucht“ ein voller Erfolg

Neue Wege zu gehen ist nicht ganz einfach, wie wir vom Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe meist sehr gut aus eigener Erfahrung wissen. Es erzeugt oft Unsicherheit, man braucht ein wenig Mut und Optimismus, ist aber ist immer etwas Spannendes und fällt leichter, wenn man dabei  Unterstützung  erfährt und Rückhalt genießt.

So erging es mir im Frühjahr, als sich die Idee bei mir verfestigte, eine Fotoausstellung in den Räumlichkeiten des Freundeskreises auf die Beine zu stellen, welche sich dem Thema Sucht widmet. Dabei sollte die gesamte Palette der Süchte, von Alkohol und Drogen, über Medikamente bis hin zur Spiel-Internet-Mediensucht, sowie Menschen mit Essstörungen, aber auch nicht zu vergessen, dass es Messi, Workaholic, Sexsucht usw. gibt, berücksichtigt werden. Dies aus dem einfachen Grund, da wir uns als großer Selbsthilfeverein und Vorreiter für die neue Ausrichtung in der Selbsthilfe der Freundeskreise in Baden und auch im Bundesverband allen diesen Suchterkrankungen geöffnet haben und die Hilfesuchenden in unseren Gruppen gerne aufgenommen werden.

Dabei kam mir zugute, dass ich aus früheren Marathontagen einen Lauffreund hatte, der inzwischen  ein bekannter Karlsruher Fotograf ist. Die Bedenkzeit von Klaus Eppele aus Karlsruhe-Bergwald war nur kurz und dann sprudelnden auch schon die Motivideen für die Umsetzung unseres Projektes.

So hatten wir etwa 4 Wochen  vor dem geplanten Ausstellungwochenende doppelt so viele Bildvorschläge, als in unseren Räumlichkeiten sinnvoll unterzubringen gewesen wären. Wer die Wahl hat, hat die Qual und so erging es auch uns und deshalb entschied bei einem Freitagstreff eine zufällig zusammengewürfelte Jury über die Ausstellungsfotos. 

Bilderrahmen besorgen, die Fotos im Großformat erstellen, dann einrahmen, aufhängen und optisch gut platzieren, ließen die innere Anspannung für der Eröffnung meiner ersten Vernissage doch mächtig ansteigen. Dank der guten Werbung für unsere Veranstaltung, die in den Rahmen des Welttages der seelischen Gesundheit 2015 eingebunden war, hatten wir u.a. die Zusage von Herrn Bürgermeister Klaus Stapf, unserem Stadtrat Alexander Geiger und Frau Sailer, der Leiterin der Jugend- und Drogenberatung der Stadt Karlsruhe. Diese konnte ich dann in meiner Eröffnungsrede genauso herzlich begrüßen, wie weitere Repräsentanten/innen der Diakonischen Suchthilfe Mittelbaden, des Städtischen Klinikums, von Radio Loca und diverser Selbsthilfegruppen, allen voran den gesamten Vorstand von EldroST (Elternkreis drogengefährdeter und drogenabhängiger Söhne und Töchter)  und von Seiten der Freundeskreise Ludwig Engels, den 1. Vorsitzender der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe des Landesverbandes Baden, der extra aus dem hohen Norden, seinem neuen Alterssitz, angereist war,  Torsten Wilkens, dem 1. Vorsitzende des Fördervereins der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe in Baden, den 1. Vorsitzenden und seine Stellvertreterin des Freundeskreises „Nova Vita“ Mannheim, Klaus Büchel und Silvia Ringer.

Überwältigt war ich aber von dem Anblick in unseren bis auf den letzten Platz besetzten Aufenthaltsraum, der bei weitem nicht ausreichte und die Besucher/innen noch in den angrenzenden Gruppenräumen und im Flur den Begrüßungsworten lauschten. Die Ansprache von Herrn Bürgermeister Stapf enthielt viel lobende Worte über unser Engagement in der Suchtkrankenhilfe und war von Fachkenntnis geprägt, was sowohl die Gefühlslage von Suchtkranken und den Angehörigen betraf, als auch die allgemeine Situation über das immer noch mit einem Stigma belegten Thema Sucht. Mit dem kurzen Satz „Die Ausstellung ist eröffnet“ gab Ludwig Engels den Startschuss zur Betrachtung der Fotos in allen unseren Räumlichkeiten.

Ein von unseren Gruppenmitgliedern auf die Beine gestelltes Büffet mit süßem und herzhaftem Gebäck als Fingerfood, Kaffee, Cocktails und Kaltgetränke, sowie leckeren Obstspießen wurde von unseren Gästen gerne angenommen und trug sicher auch zu der guten Atmosphäre bei. 

Es entwickelten sich intensive Gespräche und ein reger Gedankenaustausch über die ausgestellten Fotos, über unsere ehrenamtliche Tätigkeit in der Suchtkrankenhilfe und auch so manches persönliche Problem wurde angesprochen. Für viele unserer Besucher war es der erste Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe und das Interesse war dementsprechend groß. Wir sahen unsere Ziele, mit einer nicht alltäglichen Form von Öffentlichkeitsarbeit die Menschen zu erreichen und mit Repräsentanten der Stadt Karlsruhe und Vertretern/innen weiterer sozialer Einrichtungen mit Bezug zu suchtkranken und gefährdeten Mitbürgern/innen in persönlichen und hoffentlich nachhaltigen Kontakt zu kommen, nach kurzer Zeit erfüllt.

Wenngleich die Fotos sehr gut in unsere teils neu renovierten Räume passen, sind wir nicht traurig, dass das eine oder andere Bild den Besitzer wechselt und einen neuen Platz findet und bestimmt bei Nachfragen über die Herkunft und Bedeutung des Bildes der Freundeskreis Karlsruhe und unser Fotograf Klaus Eppele in den Focus gerückt werden. 

Neue Wege einzuschlagen ist nicht ohne Risiko, aber es hat sich mal wieder gezeigt, dass es sich meistens lohnt und bei unserem Projekt war es ein sehr erfolgreicher Weg. Ein herzliches Dankeschön unserem Fotografen Klaus Eppele (www.bildidee.net), der für uns in der ehrenamtlichen Suchthilfe seine Schaffenskraft, Ideen und Fotografien unentgeltlich eingebracht und zur Verfügung gestellt hat.

Dieter Engel