Frauengruppe

Etwa die Hälfte der Teilnehmenden in unseren Gruppen ist weiblich. Diese Teilnehmerinnen setzen sich sowohl aus Angehörigen und damit auch häufig aus Co-Abhängigen als auch in einem hohen Maße aus selbst von Suchtkrankheit betroffenen Frauen zusammen.

Es ist mittlerweile unbestritten, dass es frauenspezifische Suchtursachen, -hintergründe und -auswirkungen gibt. Man denke nur an die Erziehung: Während die Jungen meist in Richtung Selbstständigkeit erzogen werden, verläuft die Erziehung von Mädchen oft im Sinne von Fürsorglichkeit, Harmoniebedürfnis, Anpassungsfähigkeit und Unterordnung, um gesellschaftliche Akzeptanz zu erhalten. Nicht umsonst besteht deshalb der weitaus überwiegende Teil der Co-Abhängigen aus Frauen, die von der Anerkennung anderer Menschen abhängig sind.

Doppelbelastung durch Haushalt, Familie und Beruf, oft eine gering geschätzte Arbeit, Konflikte, durch die Unterdrückung eigener Wünsche und Ziele u.s.w. können Gründe sein, die Frauen zu Suchtmitteln greifen lassen, um die schlechten Gefühle zu unterdrücken.

Unbestritten ist auch, dass ein hoher Prozentsatz der abhängigen Frauen (Schätzungen zwischen 70 und 90 %) ein unterdrückendes Milieu, gefühlsmäßige Vernachlässigung  bis hin zu sexuellen Übergriffen und Missbrauch erlebt haben. Solche Erlebnisse können von den meisten Frauen nicht in gemischten Gruppen aufgearbeitet werden.

Der Freundeskreis Karlsruhe unterhält deshalb eine Frauengruppe, die den Teilnehmerinnen den offenen Umgang mit diesen frauenspezifischen Konflikten und Verletzungen ermöglicht.

Die Gruppe findet vierwöchentlich, am jeweils letzten Montag des Monats, von 20 bis 22 Uhr statt.

Die Frauengruppe ist ein Zusatzangebot für rein frauenspezifische Belange. Eine Teilnahme ist im Regelfall nur möglich, wenn parallel dazu eine Stammgruppe besucht wird.